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Verena Bentele und Michael Hermanns:

Die mehrfache Paralympics-Siegerin und der Nachhaltigkeitsbeauftragte liefen gemeinsam beim Köln Marathon in der „D&I“-Staffel der Generali

Die Generali fördert Diversität und Inklusion – im Unternehmen und in der Gesellschaft. Ein Beispiel: Die blinde Goldmedaillengewinnerin Verena Bentele startete mit der Generali Staffel „Diversity & Inclusion“ (D&I) beim Köln Marathon. An der Seite der ehemaligen Skilangläuferin und Biathletin lief Michael Hermanns von der Generali. Im Interview sprechen beide über die verbindende Kraft des Sports, bereichernde Vielfalt und den Abbau von Berührungsängsten im Umgang mit Menschen, die beeinträchtigt sind.

No.I: Frau Bentele, Sie sind als Biathletin und Ski-Langläuferin vierfache Weltmeisterin und zwölffache Paralympics-Siegerin. Was fasziniert Sie an der sportlichen Höchstleistung?

Verena Bentele: Ich liebe es, meine Grenzen auszutesten, sie zu verschieben und mich richtig anzustrengen. Die Erleichterung und der Erfolg nach dem Wettkampf sind dann eine tolle Beloh- nung. Mich fasziniert, dass ich an Herausforde- rungen viel lerne für mein Leben, die Arbeit oder auch für private Situationen. Speziell am Laufen mag ich, dass ich die Umgebung kennenlerne, viele Eindrücke mitnehmen und mich perfekt entspannen kann. Mit meinen Begleitläufern kann ich schweigen, die Gedanken treiben lassen oder auch spannende Gespräche führen.


No.I: Herr Hermanns, was hat Sie dazu bewogen, beim Köln Marathon als Begleitläufer zu starten?

Hermanns: Als Verena und ich uns in diesem Jahr auf einer Veranstaltung persönlich kennen- gelernt haben, hatten wir gemeinsam die Idee, mit einer Generali „Diversity & Inclusion“-Staffel beim Köln Marathon anzutreten. Für mich als passionierter Läufer stellte der gemeinsame Ma- rathonlauf mit Verena eine völlig neue Herausfor- derung dar. Neben dem sportlichen Ehrgeiz mussten wir uns absolut vertrauen. Bis dato war Laufen für mich mehr oder weniger ein Einzel- sport. Dies sehe ich jetzt komplett anders.


No.I: Und wie haben Sie sich auf diesen Begleitlauf vorbereitet?

Michael Hermanns: Ich habe meine normalen Trainingseinheiten absolviert. In einer Training- sphase laufe ich sechs bis sieben mal pro Woche. Verena und ich konnten aus Zeitgründen vor dem Marathon allerdings nur einmal gemein- sam trainieren.


No.I: Frau Bentele, vor welchen Herausforderungen standen Sie bei diesem Staffellauf?

Bentele: Die größte Herausforderung bei Laufe- vents wie dem Köln Marathon sind die vielen Menschen. Sie bleiben stehen, weil sie müde sind, wollen überholen oder laufen zu dritt nebe- neinander. Für meinen Begleitläufer, der das vo- rher nicht lang üben konnte, war dies nicht leicht. Aber Michael hat das hervorragend gelöst. Er war hoch konzentriert, hatte immer einen guten Über- blick und war sehr aufmerksam für meine Bedürf- nisse – perfekt für ein vielfältiges Team.


No.I: Frau Bentele, Sie sind im Laufsport auf einen Begleiter angewiesen, dem Sie vollkommen vertrauen können. Welche Bedeutung hat Partnerschaft über den Sport hinaus für Sie?

Bentele: Ich glaube sehr an Partnerschaft. Men- schen können sich durch ihre Unterschiedlichkeit und gegenseitige Unterstützung wunderbar bereichern.


No.I: Herr Hermanns, welche Erlebnisse während des Laufs haben Sie nachhaltig beeindruckt?

Hermanns: Zum einen hat mich der Sportsgeist unter den Generali Läuferinnen und Läufern und der „D&I“-Staffel begeistert, zum anderen die Herzlichkeit und Anfeuerung des Kölner Publi- kums an der Strecke. Ganz besonders beein- druckt bin ich von Verenas sportlicher Ausnahme- qualität. Ein Handicap kann ein Erfolgsfaktor sein. Dies hat Verena mit ihrer Biografie eindrucksvoll bewiesen. Mir persönlich hat sie es vor, während und nach dem Kölner Lauf immer wieder deutlich gemacht – eine schöne Erfahrung.


No.I: Frau Bentele, wie kann Sport helfen, Brücken zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu bauen?

Bentele: Im Sport haben alle ihr Talent, das sie einbringen können. Dabei machen wir gemein- same Erfahrungen und setzen uns zusammen für Ziele ein. Die ungezwungene Umgebung des Sports baut vor allem auch Barrieren im Kopf ab.


No.I: Sie waren vier Jahre Behindertenbeauftragte der Bundesregierung. Was hat sich in puncto Inklusion in Wirtschaft und Gesellschaft getan?

Bentele: Inklusion ist zunehmend ein gesell- schaftliches Thema. Das ist gut so. Aber immer noch gibt es zu wenig Barrierefreiheit, das schränkt Menschen mit Behinderungen ein. Ich setze mich daher für eine Verpflichtung zur Hers- tellung von Barrierefreiheit ein.


No.I: Herr Hermanns, die Themen Diversity und Inklusion spielen in Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Wie begegnet Ihnen Engagement für Vielfalt in Ihrer Arbeit bei der Generali?

Hermanns: In meiner Zuständigkeit für das „D&I“ Council der Generali in Deutschland beschäftige ich mich nahezu täglich mit Diversität und Inklu- sion. Dabei erlebe ich die vielen positiven Initiati- ven und Ansätze im Unternehmen. So nehmen wir beispielsweise seit diesem Jahr am „DisAbility Talent Programm“ teil. Dieses Karriereprogramm richtet sich speziell an Studierende sowie junge Akademikerinnen und Akademiker mit Behinde- rung oder chronischer Erkrankung. Die Generali hat in diesem Jahr ein Praktikum für drei Hospi- tanten durchgeführt. Ich sehe jedoch auch, dass wir bei der Generali und in der Gesellschaft im Ganzen erst am Beginn einer Reise stehen.


No.I: Was sagen Sie allen, die Berührungsängste im Umgang mit behinderten Menschen haben?

Bentele: Lernt euch kennen, fragt, wenn ihr unsi- cher seid, und geht aufeinander zu. Nur so kann Vielfalt im Job oder in der Freizeit gelingen.

Hermanns: Zum Glück sind alle Menschen ver- schieden. Wie langweilig wäre es, wenn wir alle gleich wären. Genau die Verschiedenheit macht unser Zusammenleben interessant und kann ein Garant für den erfolgreichen Unterschied sein.

Paralympics-Siegerin:

Verena Bentele, seit 2018 Präsidentin des Sozialverbands VdK, gewann insgesamt zwölf Goldmedaillen im

Skilanglauf und Biathlon

Fotos: Schirin Dammjakob, T&T/Dorothee Falke

Hamburg

Beim Generali Köhlbrand- brückenlauf spendeten 2.858 Teilnehmende insgesamt 8.574 Euro

Laufen für den guten Zweck

Bei drei großen Events war die Generali nicht nur Titel- sponsor, sondern setzte auch ein Zeichen für gesell- schaftliches Engagement – mit einem Spendentor. Alle Sportler, die hindurchliefen, konnten einen Beitrag für die sozialen Projekte von „The Human Safety Net“ der Generali spenden. Laufinteressierte finden weitere Infos auf generalibewegtdeutschland.de

Berlin

Der Generali Berliner Halb- marathon brachte 13.748 Euro von 6.874 Läuferinnen und Läufern

München 3.400 Läuferinnen und Läufer spendeten beim Generali München Marathon 17.000 Euro

Spendentor: Bei drei Laufevents konnten die Teilnehmenden einen Beitrag für soziale Projekte spenden