Vielfalt und Integration haben in München viele Gesichter. Jetzt sind100 dazugekommen – mit der Installation „Die Deutschen des 21.Jahrhunderts“ des renommierten italienischen Fotokünstlers OlivieroToscani. Unterstützt von der Generali Deutschland hat Toscani für dasProjekt mit insgesamt 800 Porträts zufällig ausgewählter Menschen indeutschen Städten die Multikulturalität des Landes eingefangen.Doch was denken die Porträtierten und Besucher der Ausstellungüber Diversität in Deutschland?
Wer in anderen Teilen des Landes oder der Welt an München denkt,hat schnell Bilder vom Oktoberfest vor Augen, von Bierzelten undMenschen in zünftiger Tracht. Dabei ist die Bevölkerung der bayeri-schen Landeshauptstadt so divers wie kaum in einer zweiten deut-schen Metropole. Laut Statistischem Bundesamt betrug der Anteilvon Ausländerinnen und Ausländern Ende 2021 in München 26,6Prozent. Kein Wunder also, dass der renommierte Fotokünstler
Oliviero Toscani hier zahlreiche Laienmodelle für sein Projekt „DieDeutschen des 21. Jahrhunderts“ gefunden hat. Für seine Hommagean die große Integrationskraft des Landes und seiner Gesellschafthat Toscani in mehreren deutschen Städten über 800 zufällig ausge-wählte Menschen abgelichtet. In München fotografierte er unteranderem auf den Firmengeländen von Generali, Airbus und BMW.„Die Welt hat immer noch ein sehr festgefahrenes, einseitiges Bildvon den Deutschen – groß, blond, blauäugig. Ich habe das immerabgelehnt, weil es einfach falsch ist. In meinen Augen ist Deutsch-land heute das fortschrittlichste Land der Welt. Die Vision Deutsch-lands ist fortschrittlicher als die der übrigen Welt. Das war der Ge-danke hinter meiner Idee“, sagt Toscani.
Den gesamten Oktober über sind 100 ausgewählte Porträtsaus dem Projekt rund um die Uhr und kostenfrei aufdem Wittelsbacherplatz mitten in München zu sehen.Unterstützt wird das Projekt von Generali Deutschland.
Persönliches Zeichen des Fortschritts
„Die Fotos transportieren eine unglaubliche Botschaft. Diedeutsche Gesellschaft ist heute einfach überaus divers“,findet Dominik Palme, dessen Porträt in der Installationzu sehen ist. „Man sieht in den Augen der Fotografiertendie Lebensgeschichte, die sie hinter sich haben. Obwohldie Gesichter alle so verschieden sind, produzieren sie einGefühl von Zugehörigkeit und Vertrautheit.“
Oliviero Toscani: „Die Vision Deutschlandsist fortschrittlicher als die der übrigen Welt“
Auch Angela Cabanillas’ Porträt steht auf dem Wittelsba-cherplatz. Für sie ist das auch ein ganz persönliches Zei-chen des Fortschritts. „Ich bin mit einem internationaleneuropäischen Hintergrund in einem kleinen Dorf aufge-wachsen. Das kam nicht immer gut an. Ich bin stolz, jetzthier zu stehen und sagen zu können ‚ich bin multikulti’“.Gleichzeitig glaubt sie, viele Menschen sähen noch nicht,wie bunt die deutsche Gesellschaft ist. In vielen Unterneh-men sei die Diversität noch nicht angekommen. „Bei mei-nem Arbeitgeber ist das anders. Ich bin beispielsweise ineinem Team aus 35 Leuten mit zwölf Nationalitäten tätig.Doch das ist nicht selbstverständlich“, erzählt sie.
Die Generali hingegen hat sich explizit Diversität, Gleich-berechtigung und Inklusion auf die Fahnen geschrieben.Diese Werte im Unternehmen weiter zu verankern, dafürengagiert sich Tiziano Pestrin, der ebenfalls bei der Aus-stellungseröffnung auf dem Wittelsbacherplatz dabei war.Der Compliance Analyst bei der Generali hat das unterneh-mensinterne Netzwerk „WeProud“ mitgegründet, in demsich bislang weltweit rund 900 Mitarbeitende aus der
Der gebürtige Italiener empfindet Deutschland als divers,sagt aber auch, es gibt noch einiges zu tun, um das Landinklusiver für alle zu gestalten. „Mit WeProud möchtenwir die Inklusion am Arbeitsplatz noch weiter stärkenund das Verständnis für die Bedürfnisse einer vielfältigenBelegschaft und eines vielfältigen Kundenstamms weiterverbessern“, so Pestrin. Gerade in Ländern, die für diesesThema noch nicht so offen seien, böte das Netzwerk einegroße Chance. „Ich habe das Gefühl, dass sich die Kollegin-nen und Kollegen aus der LGBTQI+-Community in der Ge-nerali nicht mehr alleine fühlen, seit es ‚WeProud‘ gibt.Aber der Weg ist lang.“ Doch – und auch das zeigt ToscanisProjekt „Die Deutschen des 21. Jahrhunderts“, – Deutsch-land hat sich auf diesen Weg hin zu mehr Diversität,Gleichberechtigung und Inklusion gemacht.
Setzt sich für Inklusion ein: TizianoPestrin engagiert sich bei der Generali für dieLGBTQI-Community