Sandra J. mit ihren TöchternMilka (links) und Milena
Familie bedeutet Sandra J. alles. Doch für die Alleinerziehende war es nicht leicht, ihrenKindern das zu bieten, was sie ihnen von Herzen wünscht: alle Startchancen im Leben.Heute, als selbstbestimmte Frau und Mutter, hat sie diese Möglichkeit – dank derBerliner ELTERN-AG und der Initiative The Human Safety Net for Families der Generali.
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ieses Familientreffen wird Sandra J.ein Leben lang in Erinnerung bleiben:Mit ihren Töchtern Milka (5) und Mile-na (3) reiste die alleinerziehende Mut-
ter im vergangenen Sommer für zwei Wochennach Bosnien auf den Bauernhof ihrer 88-jähri-gen Großmutter. Die alte Dame kannte ihre Uren-kelinnen bis dahin nur von Fotos. Deshalb wardie Enkelin überglücklich, als ihre Großmutterdie beiden Mädchen zum ersten Mal in ihre Armeschließen konnte. Die 28-Jährige sagt: „Familiebedeutet für mich Zusammenhalt und bedin-gungslose Liebe.“ Dabei hätte die Reise aufgrundvon Abstimmungsschwierigkeiten mit den Behör-den um ein Haar nicht stattgefunden. Dass diedrei schließlich doch Richtung Bosnien aufgebro-chen sind, verdanken sie auch Katrin Reiner. DieDiplom-Sozialpädagogin arbeitet als ELTERN-AG-Trainerin im Familienstützpunkt des Stadtteil-zentrums Steglitz e. V. ELTERN-AG ist ein Pro-gramm der MAPP-Empowerment gGmbH, die einlokaler Partner der Initiative The Human SafetyNet (THSN) ist. Mit THSN unterstützt die Genera-li weltweit benachteiligte Menschen.
Eltern Selbstbewusstsein geben
Kennengelernt haben sich die junge Mutter undReiner 2018 in einem Kurs der ELTERN-AG, dendie Sozialpädagogin leitete. Dort unterstützensich Mütter und Väter gegenseitig in Erziehung-sfragen. „Man kann offen über Probleme reden,
eine Möglichkeit, die man als alleinerziehendeMutter sonst nicht so hat. Ich durfte viel Hilfeerfahren“, sagt J. Gerade sozial benachteiligteEltern hören von Jugendämtern oder Ärzten häu-fig lediglich, was sie alles falsch machen. Die EL-TERN-AG-Trainerinnen geben deshalb keine Er-ziehungsratschläge; sie stärken das Selbstbe-wusstsein der Eltern. So werden diese oft ents-pannter und sicherer im Umgang mit ihremNachwuchs.
Reiner hört zu und schenkt Zeit. Auf dieseWeise wurde sie zu einer wichtigen Ansprech-partnerin für J. Als die erste Absage des Jugen-damts für den Besuch bei der Großmutter kam,bestärkte Reiner die junge Mutter, noch einmaldas Gespräch mit dem Amt zu suchen. „Es warsehr berührend zu sehen, wie glücklich Sandrawar, als sie schließlich doch mit ihren Töchternnach Bosnien reisen konnte“, erinnert sich dieTrainerin. In solchen Momenten weiß Reiner,dass sie Menschen mit ihrer Arbeit wirklichhilft.
Seit Mai kooperiert THSN mit der Hilfsorga-nisation SOS-Kinderdorf, die das Konzept der EL-TERN-AG nun auch an fünf ihrer Standorte um-setzt. „Es war uns eine Herzenssache, gemeinsammit SOS-Kinderdorf das Angebot zur Förderungzahlreicher benachteiligter Familien in Deut-schland weiter auszubauen. Als größter Erstver-sicherer in Europa tragen wir Verantwortung fürdie gesellschaftliche Entwicklung – wir wollendas Leben der Menschen nicht nur versichern,sondern es verbessern“, sagt Giovanni Liverani,Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland.THSN leistet zum einen finanzielle Unterstüt-zung. Zusätzlich aber engagieren sich auch vieleMitarbeitende der Generali ehrenamtlich fürTHSN.
Spielen macht stark
Im Rahmen der Kooperation mit SOS-Kinderdorfunterstützt THSN neben der ELTERN-AG auchdas Angebot „Spielen zu Hause“. Dabei besuchenqualifizierte Spielbegleiter/-innen 20 Wochenlang Familien, um diese in ihren elterlichen Er-ziehungsaufgaben zu unterstützen. Nach einerBeobachtungsphase entwickeln die Begleiter/-innen gemeinsam mit Eltern und Kindern neueFormen der spielerischen Interaktion. So wirddie wichtige sprachliche und motorische Entwi-cklung von Kindern bis drei Jahren gefördert.„Als Head of The Human Safety Net in Deut-schland, aber auch als Mutter von zwei Kindern,weiß ich um den außergewöhnlichen Stellenwertder frühkindlichen Entwicklung. Ich bin über-zeugt, dass wir mit THSN for Families diese wich-tige Phase im Leben von benachteiligten Kindernin besonderem Maße fördern können“, sagt Dr.Andrea Timmesfeld, German Head of THSN.
Wie THSN Kinder und ihre Eltern un-terstützt, zeigt die Geschichte von Sandra J. Siesagt: „Meine glücklichsten Momente sind, wenndie Kinder ausgelassen toben.“ Dass ihr Zu-kunftswunsch, finanzielle Unabhängigkeit, inerreichbare Nähe gerückt ist, verdankt sie auchder Unterstützung durch die ELTERN-AG – undihrem neuen Selbstbewusstsein. Sie hat jetzt ei-nen Ausbildungsplatz – der beste Start in einselbstbestimmtes Leben für sie und ihre Töchter.
Verlässliche Hilfe,vertraute Menschen:
Sandra J. bekommt vonELTERN-AG-TrainerinKatrin Reiner (links) vielUnterstützung