Mit seiner Installation „Die Deutschen des21. Jahrhunderts“ zeigt Starfotograf OlivieroToscani – unterstützt von der GeneraliDeutschland – jetzt mitten in Berlin seinenBlick auf das in seinen Augen fortschritt-lichste Land der Welt. Das Kunstprojekt imöffentlichen Raum ist ein Plädoyer fürVielfalt, Inklusion und Menschlichkeit.
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unst inmitten der Menschen – solässt sich Oliviero Toscanis Projekt„Die Deutschen des 21. Jahrhun-derts“ auf den Punkt bringen. Wo-
chenlang war der Starfotograf auf den Straßendeutscher Städte unterwegs und fragte zufälligausgewählte Menschen, ob er sie fotografierendürfe. 800 Passantinnen und Passanten schautentief in seine Kameralinse – ungestellt, unge-schminkt. Ihre direkten und unmittelbaren Bli-cke üben eine sogartige Faszination aus. Auf demPotsdamer Platz in Berlin ist das inspirierendeKaleidoskop jetzt zu sehen: Auf 50 Stelen begeg-nen den Vorübergehenden 100 Porträts von Men-schen verschiedenen Alters, verschiedener Haut-farbe, verschiedener Geschlechter, verschiedenerKulturen. „Das Gesicht Deutschlands ist fort-schrittlicher als der Rest der Welt. Das steckthinter meiner Idee“, erklärt Toscani. UndGiovanni Liverani, CEO der Generali Deutsch-land, die das Projekt unterstützt, ergänzt: „DasWerk zeigt die Diversität des Landes, seine Aufge-schlossenheit und Freundlichkeit.“ Damit ist esauch ein politisches Statement: Es führt denDeutschen vor Augen, welch enorme integrativeKraft ihr Land in den vergangenen Jahrzehntenaufgebracht hat.
Experimentierfreudige Kunst imöffentlichen Raum
Mal legal, mal illegal, oft nicht kommerziell, lädtKunst im öffentlichen Raum Orte mit Inhaltenauf. So wie beispielsweise die erste Boom-Phaseder Graffiti-Kunst im New York der 1960er- und1970er-Jahre. Ein paar Jahre später, in den 80er-Jahren, avancierten Street-Art-Künstler wieKeith Haring und Jean-Michel Basquiat mit ihrengroßflächigen Werken auf Häuserwänden zu ech-ten Stars. Während in den Anfangszeiten nochMauern und Eisenbahnwaggons als Leinwändeherhielten, wurden Künstlerinnen und Künstlerimmer experimentierfreudiger und erobern denöffentlichen Raum auf vielfältige Art. Sie ent-fremden Werbeplakate („Adbusting“), füllenSchlaglöcher mit bunten Mosaiken oder umhä-keln Objekte im städtischen Raum wie Skulptu-ren („Urban Knitting“; siehe Bildergalerie).
Einer der bekanntesten Vertreter der Szene istsicher Banksy. Seine Identität ist bis heute ge-heim. Zu seinen berühmtesten Werken zählt„Mädchen mit Ballon“, auf dem ein kleines Kindnach einem herzförmigen Ballon greift. ErneuteAufmerksamkeit erlangte das Werk 2018, als essich nach einer erfolgreichen Auktion beiSotheby's vor den entsetzten Augen der Anwesen-den selbst zerschredderte. Ein Streich, den er derKunstszene spielte. Ernsthafter ist Banksys An-liegen rund um das zivile Seenotrettungsschiff„Louise Michel“, das seit Sommer 2020 schiffbrü-chige Geflüchtete im Mittelmeer rettet. Er hat esfinanziert und bemalt. Das Schiff bringt Men-schen in eine neue Heimat.
Haltung und Tabubrüche
Eine Heimat, die auch Deutschland sein kann.Und hier schließt sich der Kreis zu Toscanis Aus-stellung: „Die Deutschen des 21. Jahrhunderts“ istein Sinnbild für das neue diverse und inklusiveDeutschland, das sich den großen Migrationsbe-wegungen der vergangenen Jahrzehnte gestellthat. Es steht den Betrachterinnen und Betrach-tern natürlich frei, Toscanis Installation auf ihreArt zu interpretieren. Hauptsache, das Werk löstetwas in ihnen aus. Denn ins Bewusstsein derMenschen vordringen, sie zum Nachdenken brin-gen, das will der Fotograf seit jeher. Er ist be-kannt für seine radikale Kunst und seine un-nachgiebige Haltung. Seine Fotografien und Wer-bekampagnen brechen seit Jahrzehnten gesell-schaftliche Tabus: Eine schwarze Mutter stillt einweißes Baby. Eine Nonne küsst einen Priester.Ein Model leidet an Magersucht. Diese Motive fürseine Benetton-Kampagne erregen seit den1980er-Jahren viel Aufmerksamkeit – und sorgenfür teils kontroverse Diskussionen.
Einen breiten Diskurs anstoßen – das möchtenToscani und die Generali auch mit dem Projektauf dem Potsdamer Platz. Die für alle frei erleb-bare Form ist bewusst gewählt, denn: „Im öffent-lichen Raum ist die Kunst leichter zugänglich.Selbst Menschen, die zögern würden, ein Muse-um oder eine Ausstellung zu besuchen, sehenKunst in einer Stadt und können sich ihr in ih-rem eigenen Tempo nähern und sich mit ihr aus-einandersetzen“, sagt Iris Handke, Kunsthistori-kerin und Head of ARTE Generali Deutschland,der Kunstversicherungssparte der Generali.
Kunst fördert liberale demokratischeWerte
Aufgrund ihrer Exponiertheit ist Kunst im öf-fentlichen Raum allerdings auch Gefahren ausge-setzt. Gar nicht selten werden Werke übermaltoder beschädigt. Toscanis Arbeit auf dem Potsda-mer Platz ist daher gut versichert bei ARTE Gene-rali. Der Kunstversicherungsspezialist hat es sichzur Aufgabe gemacht, Werke auf vielfältige Artzu schützen und so für die Nachwelt zu erhalten,etwa mit Services wie Restaurierungen und Rei-nigungen. „Indem wir Risiken verringern unddazu beitragen, dass Kunstwerke länger und inbesserem Zustand erhalten bleiben, sichern wirunser aller kulturelles Erbe“, sagt ARTE GeneraliCEO Jean Gazançon. Mit diesem Engagementnimmt ARTE Generali nicht zuletzt eine gesell-schaftliche Verantwortung wahr: „Kunst undkulturelles Erbe tragen dazu bei, liberale demo-kratische Wertvorstellungen zu entwickeln“, soGazançon.
Das demokratische Bewusstsein fördern, Men-schen einbeziehen und ihren Blick weiten – dasmöchten auch Oliviero Toscani und die Generalimit „Die Deutschen des 21. Jahrhunderts“. „DasProjekt ist eine Hommage an Deutschland, ja andie gesamte Menschheit. Und schließlich ist dieInitiative auch ein Symbol für den neuen Huma-nismus, für den sich die Generali und ich ganzpersönlich einsetzen“, sagt Giovanni Liverani,CEO der Generali Deutschland.
Kaleidoskop der Vielfalt: Für „Die Deutschen des 21. Jahrhun-derts“ porträtierte Oliviero Toscani zufällig ausgewählte Menschen auf
Oliviero Toscani: Macher der Open-Air-Fotoaus-stellung „Die Deutschen des 21. Jahrhunderts“